Ist Europa verteidigungsbereit?

Unter dieser Fragestellung fand am 29. Mai in der Aula der Staatlichen Technikakademie Alsfeld (STA) eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit 80 Schülerinnen und Schülern sowie externen Gästen statt. Auf dem Podium haben Jugendoffizier Hauptmann Alexander Schäbler und Hauptmann der Reserve Marcello Camerin Rede und Antwort gestanden.

Das Team auf dem Podium: Moderator Daniel Schmidt (STA), Hauptmänner Alexander Schäbler und Marcello Camerin sowie Holger Feick von der Europa-Union (von links, Foto Mariana Faraj)

Jugendoffizier Hauptmann Alexander Schäbler (links), Hauptmann der Reserve Marcello Camerin (Mitte) und Initiator Holger Feick von der Europaunion Kreisverband Vogelsberg

Zahlreiche interessierte Zuhörende und Mitdiskutierende in der gut besuchten Aula der Staatlichen Technikakademie Alsfeld

Initiiert hat die Veranstaltung die Europaunion, Kreisverband Vogelsberg, vertreten durch Holger Feick in Zusammenarbeit mit der Max-Eyth-Schule Alsfeld (MES). Als gemeinnütziger Verein unterstützt die Europaunion den europäischen Gedanken durch Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit. Moderiert hat Daniel Schmidt, Abteilungsleiter der Staatlichen Technikakademie (STA), von der sich Studierende des ersten und zweiten Semesters intensiv in die Diskussion eingebracht haben. Seitens der Max-Eyth-Schule haben sich die Jahrgänge 11 und 12 des beruflichen Gymnasiums im Rahmen des Politikunterrichts aktiv an der Debatte beteiligt.

 

Anlass waren die anstehenden Europawahlen am 9. Juni, an denen erstmals auch 16- und 17-jährige teilnehmen können. Im Gremium saßen fast ein Drittel Erstwähler in den Reihen der MES. Die Diskussionen zur Verteidigungspolitik der EU erstreckten sich um die Leitfragen, ob die EU weiterhin in gemeinsame europäische Rüstungsprojekte investieren soll und inwiefern hierbei die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. Dabei wurde auch der Umgang Deutschlands und der EU mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine thematisiert. Ebenso wurde die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert und der Umgang Deutschlands im kriegerischen Konflikt zwischen Palästina und Israel.

 

Zu den Themen kamen kontroverse Meinungen zur Aussprache, was die Diskussion interessant und kurzweilig machte. Die beiden Referenten gaben dabei nicht nur ihre fachlich-politische Expertise wieder, auf Wunsch der Schüler haben sie auch ihre persönliche Meinung geäußert. Es wurde deutlich, dass es zu den komplexen Themen großen Informations- und Diskussionsbedarf gibt. Hauptmann d.R. Camerin – bekannt u.a. als (Mit-)Initiator der gelben Schleifen sowie (Mit-)Gründer des Fördervereins DSK (Division Schnelle Kräfte) in Stadtallendorf - empfahl den jungen Erwachsenen in den sozialen Medien auch einmal offiziellen Organen wie NATO und EU zu folgen. Als Referent für Sicherheitspolitik der Bundeswehr ergänzte Hauptmann Schäbler mit zum Teil ernüchternder Analyse die komplexen Herausforderungen Europas im 21. Jahrhundert. Auch hier könne die Wahlentscheidung Weichen stellen.

 

Einigkeit bestand bei den Teilnehmenden darin, wie wichtig es ist, an der Europawahl am 9.6. teilzunehmen und sich für eine verantwortliche Entscheidung bei der Stimmabgabe gut zu informieren. Zum Thema Verteidigungspolitik konnte die Veranstaltung einen wichtigen Beitrag leisten. Dass das Format bei Lehrern und Schülern gut ankam, zeigten die zahlreichen Nachgespräche und eine Online-Auswertung nach dem offiziellen Teil.

 

30.05.2024/DS
Bilder: Daniel Schmidt